Vom Dampfen zum Rauchen: Ein Mythos zerlegt
Autor: rh
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Einer der weitverbreiteten Mythen in der Diskussion um E-Zigaretten ist die sogenannte "Gateway-Theorie". Diese Theorie behauptet, dass E-Zigaretten, insbesondere bei jüngeren Menschen, eine Brücke zum herkömmlichen Rauchen darstellen würden. Mit anderen Worten, sie legen den Grundstein dafür, dass Nichtraucher, die mit dem Dampfen beginnen, schliesslich zur Tabakzigarette greifen. Zahlreiche Studien und Forschungsergebnisse widersprechen jedoch dieser Behauptung.
Studien belegen das Gegenteil
Eine im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlichte Studie untersuchte unter anderem das Rauchverhalten von fast 1.400 College-Studenten. Sie fand keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und dem späteren Rauchen von Zigaretten. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Daten keinen Beleg dafür liefern, dass E-Zigaretten als Einstiegsdroge zum Rauchen dienen.
Eine weitere, in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlichte Studie kommt zu ähnlichen Schlussfolgerungen. Sie untersuchte den Gebrauch von E-Zigaretten bei über 60.000 Jugendlichen in Grossbritannien und konnte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Dampfen und dem späteren Rauchen feststellen.
In ähnlicher Weise fand eine grossangelegte Untersuchung von Action on Smoking and Health (ASH), einer führenden Anti-Raucher-Organisation in Grossbritannien, dass die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen, die E-Zigaretten verwenden, bereits vorher Raucher waren. Nur eine verschwindend geringe Anzahl von Nichtrauchern beginnt mit dem Dampfen, und noch weniger wechseln danach zum Rauchen.
Zugang für Jugendliche erschweren
Während es wichtig ist, den Zugang von Minderjährigen zu Nikotinprodukten, einschliesslich E-Zigaretten, zu kontrollieren und zu regulieren, zeigen diese und andere Forschungsergebnisse, dass die Gateway-Theorie zumindest fragwürdig ist. Es ist ebenso wahrscheinlich, wenn nicht sogar wahrscheinlicher, dass E-Zigaretten tatsächlich als "Ausstiegstor" fungieren und Rauchern dabei helfen, den Tabakkonsum zu reduzieren oder ganz einzustellen.
Natürlich ist weitere Forschung in diesem Bereich notwendig, und die Debatte um E-Zigaretten wird sicherlich weitergehen. Dennoch ist es wichtig, dass die Diskussion auf fundierten, wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und nicht auf unbegründeten Ängsten und Missverständnissen.